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Amtsgericht Cloppenburg wird runde 150 Jahre alt

Richter spielen reale Fälle nach
Justiz-Staatssekretär Dr. Oehlerking eröffnet den Veranstaltungsreigen. Dann soll auch die neue Stahlplastik stehen.

Von Michael Loots, Nordwest-Zeitung, 26. März 2008

Cloppenburg - Das Amtsgericht im Stadtpark ist das repräsentativste Gebäude in Cloppenburg. Gleichwohl dürften es ungezählte Besucher in den vergangenen 150 Jahren mit gemischten Gefühlen betreten haben - eingedenk der römischen Juristen-Spöttelei "Coram iudice et in alto mare sumus in manu dei.” (Vor Gericht und auf hoher See sind wir in Gottes Hand).

Wie es in der staatlichen Rechtspflege wirklich zugeht, zeigt ein Blick hinter die Kulissen des Cloppenburger Amtsgerichts, das am Sonnabend, 12. April, mit einem Tag der offenen Tür von 11 bis 17 Uhr sein 150-jähriges Bestehen feiert. Niedersachsens Justiz-Staatssekretär Dr. Jürgen Oehlerking eröffnet die Veranstaltungen um 11 Uhr im Schöffengerichtssaal. Im Anschluss werden tatsächliche Fälle aus den Aufgabenfeldern Zivil-, Straf-, Familien- und Landwirtschaftssachen nachgestellt und von den Richtern verhandelt. Die Gerichtsvollzieher versteigern an diesem Tag tatsächlich freigegebene Asservate der Staatsanwaltschaft. Jeder Interessent kann bei der Auktion mitbieten.

Um die Verhandlungen rankt sich ein umfangreiches Programm mit Information und Unterhaltung. Mit von der Partie sind: Vormundschaftsgericht und Betreuungsverein Cloppenburg, Nachlass- und Insolvenzgericht - Stichworte Erben, Vererben und Schulden -, Familiengericht und Frauennotruf, Grundbuch- und Katasteramt, Anwalts- und Notarverein, Polizei und Kreisverkehrswacht, Bewährungshilfe und JVA Oldenburg (mit Gefangenentransportwagen). Ferner wird rund um Justizberufe informiert, und es sind alte und neue Fotos der Gerichtsgebäude zu sehen. Die Kinder finden Spannung bei einem Gerichtsquiz, das DRK bietet ein Mittagessen an, Kaffee und Kuchen sowie Getränke gibt's im Festzelt.

Die Geburtsstunde des Amtsgerichts schlug am 1. November 1858 mit dem Inkrafttreten des Oldenburgischen Verfassungsgesetzes und des Oldenburgischen Ämtergesetzes vom 29. August 1857. Durch eine "Große Justizreform” wurden in sämtlichen Ämtern des damaligen Großherzogtums Amtsgerichte installiert.

Für das Gebiet des heutigen Kreises Cloppenburg waren es drei Gerichte, die für 35 304 Einwohner zuständig waren: Cloppenburg, Friesoythe (bis 1997) und Löningen (bis 1972). Heute ist das Cloppenburger Amtsgericht, das im Amtshaus von 1806 und dem Amtsgericht von 1909 im Stadtpark residiert, für den Kreis mit rund 160 000 Einwohnern zuständig.

Auf die Historie in Cloppenburg weisen bislang zwei Tafeln im Eingangsbereich des Nebengebäudes hin. Zum Jubiläum soll Schmiedemeister Alfred Bullermann nun drei Stahlelemente schmieden, die imaginär das Amtsgericht mit dem alten Amtshaus verbinden. Die Enden der Stahlplastik zieren Texte zur Geschichte der Gebäude.


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NACHGESTELLTE VERHANDLUNGEN - ASSERVATE VERSTEIGERT

Zum 150. Geburtstag des Cloppenburger Amtsgerichtes können die Besucher am 12. April nachgestellte Verhandlungen erleben.
Die Versteigerung von Pfandsachen um 14 Uhr ist dagegen real, dort kann mitgeboten werden.

11.30 Uhr: Sitzung des Landwirtschaftsgerichtes (Saal 6)

12.00 Uhr: Sitzung des Schöffengerichtes (Saal 101)

12.30 Uhr: Sitzung in Zivilsachen (Saal 6)

13.00 Uhr: Zwangsversteigerung von Grundstücken (Saal 101)

13.00 Uhr: Sitzung des Familiengerichts (Saal 108/Nebengebäude)

14.00 Uhr: Versteigerung von Pfandsachen (Saal 101)

14.00 Uhr: Sitzung des Landwirtschaftsgerichtes (Saal 6)

15.00 Uhr: Sitzung des Familiengerichtes (Saal 108)

15.00 Uhr: Sitzung in Zivilsachen (Saal 6)

16.00 Uhr: Sitzung des Schöffengerichtes (Saal 101)

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Weitere Programmpunkte entnehmen Sie bitte aus dem per download anlg. Flyer.

Bild zum Thema Amtsgerichte Bildrechte: grafolux & eye-server

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
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